Der Dispositionskredit (kurz Dispokredit genannt) wurde im Jahre 1968 in Deutschland eingeführt, und ist seitdem eine sehr verbreitete Art zur Kreditaufnahme. Fast alle deutschen Banken gewähren diesen schon automatisch in Verbindung mit dem Girokonto.

Wie allgemein bei Kreditaufnahmen muss der Kunde auch beim Dispokredit gewisse Bedingungen erfüllen, um einen Antrag stellen zu können: er muss volljährig sein, einen festen Wohnsitz in Deutschland besitzen, deutscher Staatsbürger sein, ein gesichertes Einkommen seit mindestens 6 Monaten aufweisen können und muss dazu Schufa-Auskunft geben.

Der Dispositionskredit stellt ein variabel verzinstes und konstantes Darlehen dar. Dem Kunden steht ein gewisser Rahmen an Kreditsumme zur Verfügung, der flexibel ist und in beliebiger Höhe komplett getilgt oder zurückgezahlt werden kann, dabei eine unendliche Laufzeit besitzt. Zinsen werden nur für die in Anspruch genommene Summe gezahlt. Die Rückzahlung erfolgt ohne feste Raten, diese werden vom Kunden selbst bestimmt. Auch steht dem Kunden völlig frei, wofür er den Kredit nutzt, die Bank verlangt also keine zusätzlichen Informationen über den Grund der Kreditaufnahme.

Der Dispo kann aber auch jederzeit überschritten werden (Überziehungskredit), allerdings nur gefolgt von den Überziehungskonditionen, einer steigenden, oft sehr hohen Zinsrate, die meist 3,50% bis 4,50% schlechter als der genehmigte Kreditrahmen ist. Dies kann sich leicht als finanzielle Falle herausstellen, falls der Kunde nicht selbst absolute Haushaltsdisziplin hält. Rutscht das Konto, beispielsweise durch einen größeren Zahlungsausgang, ins Minus, erfolgt automatisch eine zusätzliche Verzinsung der in Anspruch genommenen Summe (sogar bis zu 18% effektivem Jahreszins). Zwar werden diese Zinsen bei Rückzahlung wieder heruntergestuft, da die Bank aber erst nach einem auf längere Dauer hoch überzogenen Dispokredit reagiert, besteht für den Kunden sehr leicht die Möglichkeit, in der Schuldenfalle zu landen.

Deshalb eignet sich diese Art der Kreditaufnahme am besten für kurzfristige Kredite, denn die Zinsen steigen gleichzeitig mit der Höhe und der Dauer des Betrages, der aus der zur Verfügung stehenden Summe beansprucht wird. Auch sollte die Sicherheit bestehen, dass die Kreditmittel nach kurzer Zeit wieder zurückgeführt werden können.

Ist eine Inanspruchnahme auf längere Dauer geplant, ist der Dispo zwar eine einfache, aber teure Lösung. In diesem Fall sollte eine Alternative in Betracht genommen werden, wie zum Beispiel der günstigere Ratenkredit.